In der Kategorie “Ganz direkt” spricht dich unsere Sozialpädagogin und Coach Simone persönlich an. Hierbei möchte sie dich in erster Linie zum Nachdenken anregen und nicht vorrangig wissenschaftliche Erkenntnisse darstellen. Sie stützt sich hierbei auf ihre Praxiserfahrung. 

    Wenn du glaubst, du schaffst es, dann schaffst du es auch, oder? Zumindest steigerst du deine Chancen auf einen Erfolg gewaltig. Wie kommt das? Wie erklärst du dir, dass Glaube Berge versetzen kann? Oder genauer gefragt: Was ändert sich an deiner Haltung, wenn du ein Ziel vor Augen hast und sicher bist, dass du es erreichen kannst? 

    Bist du dann vielleicht offener für Lösungen in alle Richtungen? Bist du dann eventuell spielerischer oder experimentierfreudiger? Kann es sein, dass du einen Fehlversuch dann anders bewertest oder besser verkraftest? Sind deine fünf Sinne vielleicht wacher, wenn du positiv gestimmt bist? Wie sieht es dann mit deiner Konzentration und Durchhaltekraft aus? Mit welchem Energielevel gehst du an eine Sache, wenn du an sie glaubst? 

    Wenn du darüber nachdenkst, merkst du schnell, dass deine innere Einstellung zu einer Sache (auch zu Personen und zum Leben selbst) einen großen Anteil daran hat, wie gut du letztlich mit ihr zurechtkommst. Was dir im Leben gelingt und womit du scheiterst, hat also sehr viel damit zu tun, was deine eigene Vorhersage dabei ist: Ist die Prophezeiung positiv, dann steigt die Wahrscheinlichkeit für deinen Erfolg. Ist sie negativ, dann sinkt sie. Es ist nämlich viel schwieriger, Erfolg zu haben, wenn die innere negative Haltung dich darin blockiert, die richtigen Schritte zu tun. 

    Eine der häufigsten der sogenannten selbsterfüllenden Prophezeiungen ist der Glaubenssatz: „Ich bin nicht liebenswert.“ Wenn du glaubst, dass das die Wahrheit ist, dann erwartest du auch, dass Menschen mit dir nichts anfangen können. Du nimmst an, dass du ihnen nicht wirklich wichtig bist, nicht gebraucht und nicht ernsthaft gemocht wirst. 

    Mit dieser negativen Haltung gehst du sicherlich nur sehr zurückhaltend auf Menschen zu. Du traust dich wahrscheinlich erst gar nicht, jemanden näher kennenzulernen. Wenn du aber doch in einer Beziehung landest, dann bist du unsicher und ruhelos. Du zweifelst immer wieder an der Liebe des anderen. Kein Wunder. 

    Und was passiert jetzt? Der andere wird durch deine Unsicherheit früher oder später genauso verunsichert und kann selbst nicht mehr locker und entspannt mit dir umgehen.  
    Genau das, was du prophezeit hast durch deinen Glaubenssatz, ereignet sich nun also in deiner Realität: du wirst nicht geliebt. Zumindest glaubst du, dass das Verhalten deines Partners oder deiner Partnerin genau das beweist, was du von dir glaubst: „Ich bin nicht liebenswert.“ 

    Eine negative Erwartung bedeutet vor allem auch Unlust und Trägheit: null Bock und wenig Energie. Im Grunde kennt das jeder Mensch. Fast jede:r kennt auch den berühmten Placebo-Effekt, bei dem ein sich krank fühlender Mensch eine Zuckerpille ohne Wirkstoff schluckt – in der Annahme, es handle sich hierbei um ein Medikament. Dennoch wird er gesund oder seine Symptome bessern sich. Die positive Erwartung hat quasi seine Selbstheilungskraft aktiviert und das war der Grund für die Genesung. Unglaublich aber wahr. 

    Macht es klick bei dir? Tatsache ist: wir können nie sicher sein, dass das, was wir glauben, tatsächlich die Wahrheit ist. Vielmehr erschaffen wir uns unsere Realität selbst durch das, was wir glauben. Je mehr wir etwas für wahr halten, desto öfter scheint es sich in unserem Alltag zu bestätigen. Je öfter es sich zu bestätigen scheint, desto mehr wird es für uns zur Wahrheit.  

    Zeit, aus diesem Teufelskreis auszusteigen! “Ist es wahr? Kannst du dir ganz sicher sein?” Das sind zwei berühmte Fragen einer Amerikanerin – Byron Katie – die bekannt dafür wurde, jeden problematischen Glaubenssatz zu hinterfragen. Scheinbar sichere Wahrheiten infrage zu stellen, ist generell eine Möglichkeit, um aus alten Glaubensmustern auszusteigen. Natürlich müssen mir diese Muster zuerst bewusst werden, damit ich sie auch anzweifeln kann.  

    Folgende Fragen könnte ich mir stellen, um mir selbst tiefer auf die Spur zu kommen: Ist es wahr, dass ich nicht wertvoll bin? Nicht gut genug? Dass ich mich ständig vor anderen beweisen muss? Dass ich nicht attraktiv bin? Nicht liebenswert? Kann ich ganz sicher sein, dass es so ist? Was gibt es in meinem Leben, was das Gegenteil beweist? Weitere Fragestellungen könnten sein: Woran kann ich merken, dass ich geschätzt und geliebt werde? Ist meine Wahrnehmung selektiv, sprich, blende ich vielleicht positive Rückmeldung aus und konzentriere mich vor allem auf das Negative, die Kritik an meiner Person?   

    Ich hoffe, dass einige dieser Fragen dich ein Stück näher zu deiner eigenen Wahrheit führen und somit zu dir selbst.